Öltanks, Plastiktüten und unbegrenzte Möglichkeiten
VESTOLEN®
VESTOLEN ist der Markenname, den die frühere Chemische Werke Hüls AG für Polyolefine, also für die Kunststoffe Polyethylen und Polypropylen in die Kunststoffbranche eingeführt hat. Der Name setzt sich aus der mittelalterlichen Territorialbezeichnung „Vest“ Recklinghausen sowie „olen“ zusammen, das für Polypropylen und Polyethylen steht. Der Kunststoff-Sektor war Hüls von den Nachfolgefirmen der I.G. Farbenindustrie AG, also der Bayer AG, BASF AG und der Farbwerke Hoechst AG überlassen worden. Sie waren aus der Entflechtung der I.G. Farben nach 1945 hervorgegangen.
Über die Bergwerksgesellschaft Hibernia AG, die zu 25 Prozent an Hüls beteiligt war, erhielt das Unternehmen Zugang zu den produktionswichtigen Ziegler-Patenten, die eine drucklose Herstellung von Polyetyhlen auf Erdölbasis ermöglichten. Für die Produktion und Vermarktung von VESTOLEN® arbeiteten Hibernia und Hüls ab Mitte der 1950er Jahre eng zusammen und riefen 1970 ein Joint Venture ins Leben, die VESTOLEN GmbH.
Die VESTOLEN GmbH wurde wieder aufgelöst, als Hüls 1979 der Chemiesektor der VEBA wurde. Produktion und Vermarktung kamen unter das Dach eines Hüls-Geschäftsbereiches. Im Zuge der Portfoliobereinigung Mitte der 1990er Jahre wurde der Produktbereich VESTOLEN wieder ausgegliedert und 1993 in die neugegründete VESTOLEN GmbH eingebracht, die heute zur SABIC (Saudi Arabian Basic Industries Corporation) gehört. Die unter dem Markennamen VESTOLEN zusammengefassten Kunststoffe finden sich in nahezu allen Bereichen des alltäglichen Lebens wieder. Sie dienen vor allem als Verpackungs- und Transportbehälter für den privaten und industriellen Gebrauch.
Aus ihnen werden beispielsweise Getränkeflaschen und Einkaufstüten gefertigt, aber auch Benzinkanister oder Heizöltanks. Sie finden sich in den Armaturen von Autos ebenso wieder wie in den Gehäusen vieler Haushaltsgeräte.