Konzerngeschichte

DIE ZEIT DES NATIONALSOZIALISMUS

Am 26. Januar 2015 besuchte Dr. Klaus Engel die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Das Museum dokumentiert die Ausbeutung und Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten während des Dritten Reichs. Im Gedenken an die Opfer des Holocausts legte er einen Kranz nieder.
„Wir verneigen uns in Demut und Schuld vor den Opfern und Toten und bitten die Lebenden und Nachkommen um Versöhnung“, schrieb der damalige Vorstandsvorsitzende von Evonik in das Gästebuch der Gedenkstätte. Zudem betonte er, dass die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung mit aller Konsequenz gegen solche Kräfte zu verteidigen seien, die Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Gewalt schürten.

Geschichte verstehen – Gegenwart bewältigen

Aus der Beteiligung seiner Vorgängergesellschaften an Verbrechen des NS-Regimes erwächst Evonik eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, hat Evonik ein vielfältiges Programm entwickelt, das der Leitidee „Aus der Geschichte lernen, um die Gegenwart zu bewältigen“ folgt.


Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz

Gemeinsam mit Borussia Dortmund richtet Evonik für seine Mitarbeiter mehrtägige Reisen nach Auschwitz aus. Begleitet von einem Historiker und der Leiterin des Konzernarchivs, beschäftigen sich die Reisegruppen mit der Geschichte des Völkermords, setzen sich mit der Mitverantwortung der Evonik-Vorgängergesellschaften auseinander und reflektieren, wie sich die Unternehmen, der Sport und jeder Einzelne heute gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung engagieren können.


Partnerschaften mit den Jüdischen Museen in Berlin und Frankfurt

Evonik ist Sponsor des Kammermusik-Festivals „intonations“, eines Gastspiels des Jerusalem International Chamber Music Festival, im Jüdischen Museum Berlin. Gemeinsam mit dem Museum bietet Evonik Seminare an, in denen sich Führungskräfte der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen in Geschichte und Gegenwart widmen.

In Frankfurt unterstützt Evonik das Jüdische Museum bei der Erweiterung des Hauses. Mit pädagogischer Unterstützung des Museums und des Fritz-Bauer-Instituts richtet Evonik „MUTAusbruch-Tage“ für seine Auszubildenden aus, in deren Verlauf sich die Berufsanfänger mit der Geschichte der Evonik-Vorgängergesellschaften in der NS-Zeit und mit der Gegenwart von Antisemitismus und Diskriminierung auseinandersetzen.


Partnerschaft mit dem Holocaust-Lehrstuhl in Frankfurt

Evonik unterstützt den ersten und einzigen Lehrstuhl in Deutschland, der dezidiert der Erforschung des Holocaust gewidmet ist, durch die Mitfinanzierung einer jährlichen Gedenkstättenreise für die Studierenden. Darüber hinaus lädt Evonik die Studierenden zu einem Besuch des Konzernarchivs in Hanau ein, um sie mit Unterlagen aus der NS-Zeit vertraut zu machen und über die Unternehmensgeschichte im Nationalsozialismus zu diskutieren.


Erinnerungskultur: Filme, Ausstellungen, Vortragsreihen

Evonik engagiert sich auch dafür, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und seine Opfer in der Öffentlichkeit wachzuhalten. So fördert unser Unternehmen einen Film über die letzte Auschwitz-Überlebende, die in einem Degussa-Werk Zwangsarbeit verrichten musste, eine Ausstellung über die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz sowie eine Vortragsreihe über bedeutende Kunsthistoriker, die in den 30er Jahren aufgrund ihrer jüdischen Abstammung au Deutschland fliehen mussten.