Hygienisch, umweltfreundlich, effizient

OROPON®

OROPON®-Fässer, 1910

Mit der Erfindung von OROPON® zu Beginn des 20. Jahrhunderts schrieb der Chemiker Dr. Otto Röhm ein neues Kapitel in der bis dahin wenig fortschrittlichen Geschichte der Lederherstellung. 

Bis zur Verbreitung von OROPON® beruhte die Lederbeize auf Verfahren, die unter anderem mit Hundekot und Taubenmist arbeiteten. Diese Techniken waren nicht nur unhygienisch, sondern auch mit reichlich Gestank behaftet.

Otto Röhm hatte sich ab 1905 mit der Lederherstellung und dem Beizen von tierischen Häuten befasst und zwei Jahre später eine deutliche Wirksamkeit von Enzymen der Bauchspeicheldrüsen, u.a. von Schweinen, bei der Bearbeitung der Häute gefunden. Daraus entwickelte er ein Verfahren, das sich für die Bearbeitung aller Arten tierischer Häute und Felle eignete. Dies war die Geburtsstunde des Beizmittels OROPON®.

Nachdem es 1907 zur Serienreife gelangt war, gründete Röhm gemeinsam mit dem Kaufmann Otto Haas die Firma Röhm & Haas, die 1909 nach Darmstadt zog, um in der Nähe der Leder herstellenden Industrie produzieren zu können. Otto Haas reiste in der Folge durch viele Länder Europas, um das neue Produkt zu bewerben. Schon bald wurden erste internationale Vertriebsfilialen gegründet. Nachdem Haas mit einer Niederlassung in Philadelphia die Produkteinführung in den USA begonnen hatte, liefen 1911 auch erste Exporte nach Japan an. So ersetzte das nach Otto Röhm benannte OROPON® bereits nach wenigen Jahren in vielen Ländern die unhygienische und zu ungleichmäßigen Ergebnissen führende Kotbeize.

Eine erste Auszeichnung bekam das Produkt 1911 auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden mit einer Goldmedaille. Die ständig verbesserten Präparate führten zu einer immer kürzeren Behandlungsdauer der Häute und Felle und in der Folge zu Wassereinsparung und umweltfreundlicherem Arbeiten.

Das gesamte Lederhilfsmittelgeschäft wurde 1996 in das Joint Venture TFL (Together for Leather) in Rheinfelden ausgegliedert und im Jahr 2001 verkauft.