Auch in den 1930er Jahren blieb Büroarbeit für die meisten Frauen dominant. Ohne die Sekretärin und ihre Schreibmaschine – meist kostspielige und daher gut gepflegte Geräte – lief nichts in der Verwaltung.

Noch vor dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten immer mehr Frauen als Laborantinnen, wie hier in Krefeld.

Um den Kindern der gefallenen, vermissten und in Gefangenschaft geratenen Mitarbeiter eine Freude zu bereiten, bastelten die Mitarbeiterinnen und weibliche Mitglieder der Betriebsjugend von Röhm & Haas in der Vorweihnachtszeit 1943 Spielsachen aus Holz, Stoff und Wolle.

Die Produktion von kleinteiligen oder diffizilen Werkstücken war lange Zeit eine Domäne der Arbeiterinnen. Diese beiden Frauen im Werk an der Frankfurter Gutleutstraße bearbeiteten 1943 Stabfadenführer aus der Oxidkeramik Degussit.

Dieses Foto aus dem Jahr 1943 zeigt Werksluftschutzhelferinnen der Degussa. Bei Luftangriffen mussten sie dafür sorgen, dass sich die Belegschaft in die Schutzräume begab und alles korrekt verdunkelt war. Auch zu Löschdiensten wurden sie anschließend herangezogen. Wenn auch die Gasmasken eher lässig umgehängt sind – der Dienst war riskant.

Wenn Frauen in den Betrieben arbeiteten, dann lange vor allem am Ende der Produktionskette bei der Verpackung. Diese Frauen hier waren 1953 mit dem Abfüllen und Verpacken von Feuerzeugbenzin und Zündsteinen beschäftigt.

Datenverarbeitung 1955: Eine typische Frauenarbeit war das Bearbeiten von Lochkarten. Dies waren aus Spezialpapier angefertigte Datenträger, sozusagen die Vorläufer heutiger Speichermedien. Mithilfe von elektro-mechanischen Geräten wurden Informationen in einen Loch-Code übersetzt und verarbeitet.

„Fräulein, zum Diktat bitte!“ Auch in den 1950er Jahren war die Hierarchie in den Büros klar geordnet: der Chef diktierte einen Brief und die Sekretärin am kleinen Beistelltisch stenographierte fleißig mit.

Gruppenbilder, die über die Jahre jeweils zur Lehrlingseinführung gemacht wurden, können einiges verraten. An einem offensichtlich kalten 1. April 1955 sahen die neuen Lehrlinge in Essen durchweg sehr jung aus und die Zahl der Mädchen war mit 17 von 39 bereits sehr hoch.

Bei Röhm & Haas waren es üblicherweise Frauen, welche die gerade produzierten PLEXIGLAS® Platten auf Fehler oder Unreinheiten kontrollierten. Vielleicht traute man ihnen in puncto Sorgfalt und Genauigkeit mehr zu als ihren Kollegen.

Auch früher brauchte die Logistik eines Standortes viel Platz. Angesichts der Enge in den Werken war aber ein Handkarren oft besser als ein großes Gefährt. Die Mitarbeiterin von Röhm & Haas jedenfalls war damit 1957 auf dem Darmstädter Werksgelände schneller als so mancher dicke „Brummi“.

Der (männliche) Werksarzt und seine (weibliche) Sprechstundenhilfe waren – wie hier 1963 in Essen – über Jahrzehnte ein vertrautes Bild an den Standorten. Heute gibt es zwar auch weibliche Werksärzte, doch hat sich bei den Sprechstundenhilfen nichts geändert.

Ein stark weiblich dominierter Arbeitsbereich war und ist die Verpflegung der Mitarbeiter. Die Frauen auf diesem Bild kümmerten sich 1963 um das leibliche Wohl der Belegschaft in Essen, wobei die Damen mit den „Lätzchen“ im Service tätig waren.

Konzerngeschichte

Nichts geht mehr ohne Frauen