Worms

Aufbau im Krieg

Als Röhm & Haas Ende der 1930er Jahre die Produktion erheblich ausweitete, waren die räumlichen Ressourcen im Darmstädter Stammwerk schnell erschöpft. Die Unternehmensleitung entschied sich deshalb für den Aufbau eines neuen Produktionsstandortes und fand dazu 1942 ein passendes Gelände in Worms, direkt am Rhein gelegen und in unmittelbarer Nähe der damaligen Reichsstraße 9. Dort sollte auf rd. 87.000 qm ein Werk für die Herstellung von Methylmethacrylat und Blausäure entstehen. Die Bauarbeiten gingen zunächst zügig voran, wurden dann aber von alliierten Bombenangriffen 1943 und 1944 stark beeinträchtigt und kamen schließlich ganz zum Erliegen. Nach Kriegsende 1945 wurde das Gelände von französischen Truppen besetzt.

Werk Worms, 1942-1944

Neuanfang mit Hindernissen

Erst zehn Jahre später, 1955, konnte die Produktion von Acetoncyanhydrin und Methylmethacrylat aufgebaut und nach und nach aufgenommen werden. Damit war die Basis für die Rohstoffversorgung zur Herstellung von PLEXIGLAS® und anderen Produkten von Röhm & Haas gesichert. Der zügige Ausbau der Kapazitäten wurde kontinuierlich vorangetrieben. Auch wurden Recyclinganlagen erstellt, um die im Produktionsprozess benötigte Schwefelsäure am Standort zu reinigen und dem Prozesskreislauf wieder zuzuführen.

Der Standort Worms gehört inzwischen zu der am 1. August 2019 gegründeten Röhm GmbH, in der das frühere Methacrylat-Geschäft von Evonik gebündelt ist.