Waschen trotz Waschverbot

PRAECUTAN®

Waschverbot! Diese rigide Vorschrift der Hautärzte war bis Mitte der 1930er Jahre vielen Hautallergikern und Ekzematikern ein Gräuel, aber die einzige Methode, ihre Krankheit durch aggressive Seife nicht noch zu verschlimmern.

1934 brachte die in Krefeld ansässige Chemische Fabrik Stockhausen & Cie. PRAECUTAN auf den Markt, das erste seifen- und alkalifreie Hautreinigungsmittel mit einem pH-Wert von 6,5. Mit PRAECUTAN konnten sich plötzlich Menschen mit schlimmsten Hautkrankheiten wieder waschen; die Eigenschaften des neuen Mittels, das bereits damals eingehende dermatologische Tests erfolgreich bestanden hatte, waren so gut, dass Ärzte es unter anderem sogar als Badezusatz für Säuglinge empfahlen.

Werbung für PRAECUTAN® als Kinderbad, 1930er Jahre

Den Anstoß für die Entwicklung des neuen Wundermittels hatte Anfang der 1930er Jahre Hans Stockhausen gegeben, auf Veranlassung eines Dermatologen. Die Entwicklung wurde im Wesentlichen von Dr. Alexander Prior vorangetrieben, der als Ausgangsprodukt Praestabitöl verwendete, ein erstmals 1927 hergestelltes, fast zu 100 Prozent sulfoniertes Öl. Dessen günstige Eigenschaften auf Textilfasern und Leder waren Prior bekannt. Er ging davon aus, dass das Öl auch der Haut zuträglich sein müsste. Das Ergebnis war PRAECUTAN (lat. „vor der Haut“). Stockhausen entwickelte aus dieser Basisinnovation einen über Jahrzehnte erfolgreichen Geschäftszweig, den ersten, der sich nicht mit Textil- oder Lederhilfsmitteln befasste. Heute bietet das Evonik-Geschäftsgebiet STOKO Skin Care eine Vielzahl von Produkten für gewerblichen Hautschutz und -pflege an. Darunter immer noch einige Produkte aus der Produktserie PRAECUTAN.