Leitlinien für Jedermann oder Zebras und andere Streifen

DEGAROUTE®

Die Geschichte von DEGAROUTE ® beginnt in den 1960er Jahren, als gleich zwei Vorgängerfirmen der Evonik Industries AG, die Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vorm. Roessler (Degussa) und die Röhm & Haas GmbH, Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Beschichtungsharze aufnahmen.

Sowohl Röhm & Haas als auch die Degussa nutzten als Rohstoff dafür das vielfältig verwendbare Methylmethacrylat (MMA). Unter Zugabe von Füllstoffen, Pigmenten und Glasperlen entwickelten sie eine Masse, die in ihrer Verwendung als Straßenbelag eine Haltbarkeit von vielen Jahren erzielte. Die Markierungsfachleute nannten diese Masse auf Basis von 2-Komponenten-Reaktionsharzen „Kaltplastik", im Unterschied zur kurz zuvor entwickelten „Heißplastik“. Als besonders geeignet erwiesen sich die pigmentierten Systeme für Straßenmarkierungen. Bei der Degussa nahm man 1963 und 1964 erste Probebeschichtungen auf dem Werksgelände und dem Flughafen Frankfurt vor, parallel dazu ließ Röhm & Haas ihr Produkt durch die Bundesanstalt für Straßenwesen prüfen. Mitte der 1970er Jahre erhielten beide Firmen die ersten Zulassungen für Straßenmarkierungen. 

Um die Lebensdauer der Kaltplastik dem Erneuerungszyklus von Fahrbahndecken anzupassen und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, trieb man bei der Degussa die Entwicklung der Kaltspritzplastik mit 0,3 bis 0,8 Millimeter Schichtdicke alternativ zur ursprünglichen Schichtdicke von drei Millimeter voran. Je nach Verwendungszweck entstanden im Laufe der Jahre unterschiedliche Variationen: 1988 wurde beispielsweise eine neue, profilierte Kaltplastikmarkierung vorgestellt – inzwischen unter dem Markennamen DEGAROUTE®.

Auch Röhm & Haas (ab 1971 Röhm GmbH) baute ihr Sortiment an Straßenmarkierungen kontinuierlich aus. Im Bereich Bauchemie bildete diese Anwendung schon bald einen Schwerpunkt und wurde dort gemeinsam mit den anderen Produkten unter dem Markennamen PLEXILITH vertrieben. Nach den 1982 gestarteten, erfolgreichen Versuchen mit roten Fahrradweg-Beschichtungen gewannen die Beschichtungsharze immer stärker an Gewicht.

1989 wurde die Röhm GmbH ein Teil der Hüls AG, die Degussa AG wiederum bündelte ihre Methacrylat-Aktivitäten 1996 in ihrer Tochtergesellschaft Agomer GmbH. Als Degussa und Hüls 1999 fusionierten, kamen auch die beiden Methacrylat-Töchter zusammen. Dabei wurde das Know-how der bis dahin miteinander konkurrierenden Produktbereiche zusammengeführt. Nach weiteren Fusionen wurden der inzwischen zur Evonik Industries AG gehörende Methacrylat-Bereich und seine Produkte – und damit auch DEGAROUTE® – 2019 ausgegliedert. Er firmiert seitdem als eigenständiges Unternehmen, für das der traditionsreiche Name Röhm GmbH gewählt wurde.